Nach vielen Verschiebungen wegen des sibirischen Winters rollte endlich wieder das Leder! In Dransdorf erwartete uns der A-Ligist Deutscher Herold zum Pokalspiel. Erwarten wäre etwas zuviel gesagt: während wir uns beinahe überpünktlich mit einer sensationellen Beteiligung von 15 Spielern beim Gegner einfanden (und sogleich wurden wir mit einem unerwarteten Luxusproblem konfrontiert; es standen doch tatsächlich drei Torhüter zur Verfügung!), war von diesem noch nichts zu sehen. Der dann eintrudelnde Schiedsrichter bemängelte zudem die nicht gezogenen Linien sowie das dürftige Flutlicht und erwog gar, das Spiel gar nicht anzupfeifen. Doch sowohl Gegner als auch ausreichende Spielbedingungen sollten sich schließlich einfinden, so dass keine weitere Verschiebung der Saison 2010 eintrat.

Trotz einer auf vielen Positionen neuen Besetzung starteten wir ungewöhnlich ball- und kombinationssicher. Immer wieder sorgten wir über die Flügel, vor allem über rechts, für Druck und ließen von einem Klassenunterschied jedenfalls nichts erkennen. So spielten wir auch die klar besseren Tormöglichkeiten heraus, die wir allerdings mangels Cleverness nicht nutzten. Zu nennen vor allem gute Chancen von Ossi nach schönem Doppelpass im gegnerischen Strafraum sowie aussichtsreiche Einschussmöglichkeiten für den wieder aktivierten Andi. Zudem stand die Abwehr um Organisator und Libero Schorsch sehr sicher und ließ keine echten Torchancen des gegnerischen Versicherungsunternehmens zu. Zur Halbzeit deswegen leider nur ein 0:0.

In der zweiten Hälfte zeigten wir zunächst ein ebenso engagiertes Bild und kamen schließlich nicht unverdient nach einem schönen Vorstoß von Cowboy, der regelwidrig an der Strafraumgrenze vom Ball getrennt wurde, durch einen sicher verwandelten Elfer von Luchte zum Führungstreffer. Leider sackten dann alle Mannschaftsteile merklich ab und überließen eigentlich unnötigerweise dem Gegner das Mittelfeld und luden ihn so zu Torchancen ein. Der nun abgerissene Spielfluss kann an den inzwischen zahlreichen Durchwechselungen oder aber an konditionellen Problemen zu Saisonbeginn gelegen haben (immerhin war die engagierte Spielweise auf dem nicht einfachen Platz sehr kräftezehrend), jedenfalls begann das Spiel merklich zu kippen. Auch wenn noch immer keine klaren Torgelegenheiten für den Gegner dabei herauskamen, liefen wir nun im Mittelfeld Ball und Gegner hinterher. Etwa 10 Minuten vor Schluss kam dann das, was sich schon beinahe angedeutet hatte: der dumme Ausgleich! Abermals war es ein Elfmeter, der zu diesem Treffer führte.

Und so musste das Spiel im sofort anschließenden Elfmeterschießen entschieden werden. Schade, dass ein Erfolg dieser eigentlich sehr ordentlichen Leistung am Ende doch vom Glück abhing. Und das blieb leider aus, wenn man auch zugeben muss, dass unsere glücklosen Schützen allesamt den Torwart nicht unbedingt zu allergrößten Heldentaten herausforderten: ein Schuss ging genau in die Mitte, zwei verfehlten gar überhaupt das Tor. Da machten es die Herolder schon besser und verluden Keeper Robin ein ums andere Mal.

Was bleibt? Die Erkenntnis, insgesamt ganz gut aus der Winterpause gekommen zu sein, mit einer A-Liga-Truppe durchaus auf Augenhöhe mitgehalten zu haben (streckenweise sogar dominiert zu haben) und sich nun voll und ganz auf eine ordentliche Serie ohne Liga/Pokal-Doppelbelastung konzentrieren zu können. Aber auch, dass wir in Anknüpfung an die Mängel des letzten Jahres dringend an unserer Torgefährlichkeit arbeiten müssen - denn auch in diesem Spiel zeigte sich leider, wir schießen einfach unnötigerweise noch zu wenig Tore.
Die Sparten