Es stand nun endlich das ausgefallene Spiel des 2. Spieltages beim Jägerhof an. Nach dem mühelosen 9:1 gegen die dezimierte Sparkassen-Truppe aus der Vorwoche und dem 9:1-Hinspielsieg gegen den Jägerhof Ende Juni gingen wir natürlich mit hohen Erwartungen in die Begegnung - und wurden ganz herbe auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt! Keineswegs ein Spaziergang und drei sichere Punkte im Gepäck, sondern wir erlebten stattdessen einen engagierten, mitunter harten Gegner, der sich am Ende einen 2:1-Sieg sicherte.

Vielleicht waren wir schlicht zu überheblich, vielleicht uns unserer Sache zu sicher, entscheidend waren an diesem Abend jedenfalls zwei Dinge: erstens haben wir nicht den nötigen Tordrang und Siegeswillen, der sich auch in den Zweikämpfen ausdrückt, gezeigt und zweitens haben wir zu ideen- und kopflos gespielt, statt den Ball sicher in den eigenen Reihen laufen zu lassen und den Gegner mit gefährlichem Flügelspiel in Bedrängnis zu bringen. Klar war, dass Jägerhof nach der deutlichen Niederlage nicht allzu viele Offensivbemühungen entfalten würde. Mit einer (gefühlten) 0-1-9-Aufstellung schien man zunächst die Null hinten im Auge gehabt zu haben. Und das haben sie auch clever mit einer Mischung aus Einsatz und manchmal etwas Glück geschafft. In der ersten Halbzeit sind eigentlich nur zwei nennenswerte Torchancen zu verzeichnen gewesen, einmal nach einem Freistoß in die Spitze auf Matze, der aber zu bedrängt war, um den Ball kontrolliert aus wenigen Metern einzuschieben, das andere Mal nach einem tollen Schuss von Mucki aus zweiter Reihe, der aber durch einen ebenso tollen Reflex vom gegnerischen Torwart pariert wurde. Viel mehr Torszenen gab es dann auch nicht, und zwar weder hüben noch drüben. Bezeichnend etwa, dass sich der Gastgeber erst Mitte der zweiten Halbzeit überhaupt die erste Ecke erspielte, freilich dann überaus freudig bejubelt von den heimischen Zuschauern.

Auch nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden des Jägerhof-Keepers vermochten wir kaum, den Gegner in Bedrängnis zu bringen. Zu selten das Spiel über die Flügel, zu statisch die Laufwege, vielleicht auch zu risikolos insgesamt die Einstellung unserer Mannschaft. Und doch traf Matze Mitte der zweiten Halbzeit das schon fast erlösende Tor zur Führung, nach herrlichem Anspiel von Aslan. In gewohnter Souveränität schob Matze das Leder am herauseilenden Torwart vorbei und riskierte gar beim Abschluss angesichts des sich blind auf ihn stürzenden Ersatzkeepers (ihm Absicht zu unterstellen, wäre wohl ungerecht) noch eigene Verletzungen… Doch wer nun meinte, der Knoten sei geplatzt, die Tormaschinerie sei endlich angelaufen, die drei Punkte seien nun sicher eingefahren, der irrte. Im Gegenteil folgten kaum berichtenswerte weitere Angriffe und so können wir schon zu den Gegentoren kommen: beinahe aus dem Nichts tauchte der gegnerische Spieler (Stürmer wäre wohl bei der oben beschriebenen Aufstellung übertrieben!) genau zweimal in unserem Strafraum auf, beim ersten Mal kreuzte er geschickt nach innen und suchte den (eigentlich aussichtslosen) Zweikampf gegen zwei unserer Abwehrspieler. Am Ende hatte Ossi den Ball, der Gegner lag schreiend am Boden und der insgesamt schwache, weil völlig unengagierte Schiedsrichter deutete auf den Elfmeterpunkt. Der zweite Elfmeter in der Entstehung ganz ähnlich, wieder suchte der gleiche gegnerische Spieler den Zweikampf und wurde - in diesem Fall eindeutig - regelwidrig zu Fall gebracht. Und so musste der eigentlich überhaupt nicht beschäftigte Moritz trotz allem zweimal hinter sich greifen.

Der Rest ist schnell erzählt: mit Mann und Maus sowie unendlichen Diskussionen über Einwürfe, Freistöße, Fouls, keine Fouls, Schiedsrichterentscheidungen, Wetter, Kochrezepte etc. retteten die Gegner nun die gewonnenen drei Punkte über die Zeit - und das angesichts unserer bereits beschriebenen Mängel und dem eigenen Einsatz gar nicht einmal unverdient.
Die Sparten